Vom Kraut zum Baum – Schicht für Schicht

Haupt- und Realschule Bohmte

Schule: Haupt- und Realschule Bohmte PLZ/ Ort: 49163 Bohmte
Schultyp: Haupt- und Realschule Internet: www.hrsbohmte.de
Bundesland: Niedersachsen E-Mail: info@hrsbohmte.de

Die Schüler und Schülerinnen der Haupt- und Realschule Bohmte teilten sich in einzelne Forscher-Gruppen, die verschiedene Biotope, wie an der Trockenmauer, rund um den Teich, Ruderalflächen und ein kleines Obstbaumwäldchen mit Brombeerbüschen (ein ehemaliger Garten) genauer untersuchten. Jede Gruppe markierte zunächst auf der Grundlage genauer geographischer Karten und Luftaufnahmen der Stadt Bohmte die Fläche ihres Schulgeländes, die sie untersuchen wollte. Dann zeichneten sie einen eigenen Grundriss ihres Untersuchungsgebietes, auf dem sie anschließend die vorgefundenen Pflanzenarten anhand von Symbolen genau kartierten. Jede Gruppe führte eine detaillierte Vegetationsaufnahme durch: gegliedert nach Kraut-, Strauch- und Baumschicht und Betrachtung des Deckungsgrades sowie der Häufigkeit der vorgefundenen Pflanzen. Ebenso wurden die beobachteten Tierarten aufgeführt; doch der Fokus lag eindeutig auf der gründlichen Vegetationsaufnahme. Aus ihren Untersuchungsergebnissen leiteten die Gruppen sinnvolle Maßnahmen zur Schaffung neuer Lebensräume ab. Hier wurden verschiedene kleinteilige Maßnahmen gewählt, wie etwa der Bau von Nistkästen für Vögel, der Bau eines Insektenhotels und einer Kräuterspirale. Erwähnenswert ist die Pflanzung neuer Bäume als Ausgleichsmaßnahme für im Zuge früherer Maßnahmen gefällter Bäume. Für die Zukunft ist geplant, die Trockenmauer auszubessern und den Zaun am Schulgelände mit Kletterpflanzen zu begrünen.

Begründung der Jury

Beeindruckend war die Genauigkeit und wissenschaftliche Herangehensweise der Forscherteams. Die jeweiligen Untersuchungsareale wurden umfassend erforscht und charakterisiert. Die detaillierte und schön gestaltete Erfassung der verschiedenen Vegetationszonen bietet einen eingehenden Überblick in die ökologischen Zusammenhänge in den verschiedenen Lebensräumen, die sich auch in der vertikalen Ebene bilden. Die genaue und umfassende Darstellung der Vegetationsschichten unter Berücksichtigung der verschiedenen Lebensgemeinschaften und Lebensräume zeigt, dass sich die Schüler und Schülerinnen im Laufe des Projektes intensiv in das Thema eingearbeitet haben.

Wissenswertes: Bäume

Bäume sind unverzichtbarer Lebensraum für zahlreiche Tierarten wie Specht, Eichelhäher, Eichhörnchen und Insekten. Bäume haben zudem bei der Verbesserung der Lebensbedingungen eine wichtige Bedeutung: Sie reinigen die Atemluft, indem sie Staub und Rußpartikel binden, dienen als Schattenspender und gleichen die Temperaturunterschiede um bis zu 6°C im Vergleich zur Temperatur der unbegrünten Umgebung aus. Sie verdunsten bis zu mehreren hundert Litern Wasser pro Tag. Bäume dämpfen den Verkehrslärm und binden das klimaschädliche Kohlendioxid.

Tipp: Einen eigenen Baum pflanzen

Der eigentlichen Pflanzung geht die Auswahl der Baumart voraus. Die sorgfältigste Pflanzung nützt nichts, wenn der Standort den Ansprüchen der gewählten Baumart nicht entspricht. Besonders zu beachten sind die Wasserversorgung, der Boden-pH-Wert (reich oder arm an Kalk), die zu erwartende Bodenverdichtung durch das Betreten des Wurzelraumes, sowie der Nährstoffeintrag z.B. durch Rasendüngung. Zu berücksichtigen ist auch, wie viel Platz der ausgewachsene Baum zukünftig einnehmen wird. Bei der Auswahl der passenden Bäume sollte denjenigen der Vorzug gegeben werden, die als Nahrungsspender für Tiere wie Vögel, Kleinsäuger oder Insekten dienen und nicht ausschließlich einen ästhetischen Zweck erfüllen. So kann ein gut funktionierendes Ökosystem entstehen. Gehölze werden in Baumschulen in verschiedenen Qualitäten angeboten, meist als Wurzel-, Ballen- oder Containerware. Ohne Wurzelballen (Wurzelware) sind sie oft preisgünstiger und auch leichter zu transportieren. Sie vertragen jedoch keinen Frost, und ihre Wurzeln trocknen durch einen fehlenden Wurzelballen schnell aus, was eine besondere Sorgfalt beim Transport und der evt. Zwischenlagerung nötig macht. Auch ist der Pflanzzeitraum wesentlich kleiner als bei Ware mit Ballen. Gehölze mit Wurzelballen oder im Container sind zwar wesentlich teurer, haben aber unempfindlichere Wurzeln, die durch den Ballen geschützt sind. In den frostfreien Monaten können sie jederzeit gepflanzt werden. Wenn der Jungbaum vor der Pflanzung noch zwischengelagert wird, muss der Wurzelballen permanent feuchtgehalten werden. Hilfreich ist dabei, den Ballen oberflächlich einzugraben bzw. ihn mit einer dünnen Schicht Erde zu bedecken. Das Pflanzloch sollte mindestens zweimal so breit und tief wie die Größe des Wurzelballens sein. Die Pflanzhöhe muss in jedem Fall dem ursprünglichen Bodenniveau entsprechen. Der Baum sollte durch Pfähle befestigt werden, damit sich die Wurzeln schnell entwickeln können. Im Anschluss muss der Baum gleichmäßig gewässert werden.