Obstgarten – Obstbäume
Die besonders für die Vitamin- und Mineralstoffversorgung des Menschen wichtigen Obstarten gehörten als wildwachsende Früchte schon vor mehreren Millionen Jahren zur täglichen Nahrung der sammelnden Urvorfahren des Menschen. Was ist ein Garten also ohne die vielen Leckereien, die uns manche Pflanzen bieten. Heimische Obstbäumen „zaubern“ so aus einem normalen Garten einen Naschgarten.
Äpfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen ziehen nicht nur Feinschmecker unter uns Menschen, sondern auch viele kleine Lebewesen an. Die Blütenpracht im Frühling und der Duft locken Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten an. In vielen Baumschulen und Baumärkten bekommt man die regionalen Sorten im Säulenformat, aber auch in Form von Obstbaumspalieren, niedrigen Buschbäumchen und Spindelbüsche.
Bei der Auswahl der Obstsorten solltet ihr Euch von der Vielfalt der alten heimischen Obstsorten inspirieren lassen. Sie sind weit vielfältiger in Farbe und oft unerwartet varieantenreich im Geschmack, wie ihr es bei den gängigen Supermarktsorten oft nicht vorfindet. Alte Obstbaumsorten tragen so spannende Namen wie Goldparmäne, Hadelner Sommerprinz und Altländer Pfannkuchenapfel. Außerdem tragt ihr damit noch zum Erhalt der alten Kulturssorten bei. So hat es zum Bsp. in Deutschland vor 100 Jahren noch fast 1000 Apfelsorten gegeben, von denen heute nur noch 10 bis 20 geblieben sind.
Hinweise zur Bewässerung und zum Schnitt
Die Zusatzbewässerung, besonders auf leichten Böden, spielt eine wichtige Rolle. Obstbau auf Sandböden, wie in der Gegend um Werder/Havel (Land Brandenburg), ist nur bei ausreichender Bewässerung ertragssicher. Unter welchen Bedingungen eine Bewässerung angebracht ist, kann jedoch nur entschieden werden, nachdem wesentliche Standortfaktoren bestimmt wurden.
Der Schnitt von Obstbäumen im Obstbau dient der vorbeugenden Schädlingsbekämpfung und der Ertrags- und Qualitätsoptimierung im intensiven Obstbau. Schnittmaßnahmen finden aus arbeitsorganisatorischen Gründen hauptsächlich im Winter statt. Der optimale Zeitpunkt wäre vor dem Austrieb, da man dann Totholz besser unterscheiden kann und keine Gefahr von Erfrierungen mehr ausgeht. Man kann den Obstbaumschnitt aber auch auf das allernötigste beschränkt, wie auf das Ausschneiden abgestorbener Äste usw. Haben die Bäume erst mal eine ordentliche Größe errreicht, tragen sie trotzdem gut. Sicher habt ihr schon mal am Straßenrand einen uralten verwilderte Apfelbaum gesehen, der mit der Last seiner vielen Äpfel zu kämpfen hat.
Interessante Links:
www.hausgarten.net/obstgarten
www.gartenatelier.de/obstgarten
www.obstbau.org (Infos zum Anbau in den einzelnen Bundesländern)
www.derkleinegarten.de/200_haus/242_hausgarten/baumschnitt-obstbaumschnitt-apfel.htm
Fassadenbegrünung („grüne Hausbesetzer“)
Die Fassadenbegrünung ist eine einfache und preiswerte Lösung zur Begrünung von Mauern, Wänden oder Ballfangzäunen. Eine grüne Wand sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch viele Vorteile. Sie verdeckt hässliche graue Wände, schützt diese vor Sonne, Regen allzu großen Temperaturschwankungen und hat günstigen Einfluss auf das Kleinklima. Außerdem versteckt sie schmutzige Zäune, dient als Sichtschutz vor neugierigen Blicken und fängt Staub ab. Das wichtigste jedoch ist die Schaffung neuer Lebensräume für kleine Tiere.
Die Fassadenbegrünung kann einer der ersten Schritte der Schulhofumgestaltung sein, da diese von Schülern und Lehrern leicht zu realisieren ist.
Ihr entfernt auf einer Fläche von 50×50 cm das Pflaster und ersetzt den darunter liegenden Boden durch frischen Oberboden. Danach könnt ihr selbstklimmende Kletterer wie Efeu und Wilden Wein pflanzen. Für anderes Arten müsst ich vorher noch Rankhilfen aus Drahtseilen bzw. Holz an der Fassade befestigen lassen. Oft ist dafür ein Fachmann notwendig; ein ausgewachsener Knöterich kann in der Vegetationsperiode schon mal mehrere 100 kg wiegen.
Tipp: Achtet darauf, dass die Fassade keine Schäden aufweist, da diese sich sonst durch das Festhalten der Ranker vergrößern können.
Nichteinheimische Kletterpflanzen, die auch für naturnahe Gärten tauglich sind
Deutscher Name |
Standort | Wuchshöhe | Wuchs- geschwindigkeit |
Kletterhilfe, sonstiges | Verwertbarkeit für Mensch und Tiere |
Knöterich (Polygonum (Fallopia) aubertii) Silberregen (Dichondra argentea) |
Sonne bis Halbschatten, alle nicht zu armen Böden | 3- 4,5 m | schnell | Ja Gelegentlicher Rückschnitt |
Blüten: Bienenweide |
Echte Weinrebe (Vitis vinifera) |
Sonne, warme nährstoffreiche Böden | 2- 10 m | mittel | Ja | Beeren essbar, Vogelnahrung |
Wilde Weinrebe (Vitis vinifera subsp. sylvestris) |
Sonne, warme, nährstoffreiche Böden | Bis 15 m | schnell | Ja frostempfindlich |
Beeren, Vogelnahrung |
Fünfblättriger Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia) |
Sonne bis Halbschatten, nährstoffreiche Böden | Bis 10m | – | Nein | Beeren |
Kletterwein (Pathenocissus tricuspidata) |
Sonne bis Halbschatten, nährstoffreiche Böden | Bis 10 m | – | Nein | – |
Jelängerjelieber (Lonicera |
Halbschatten warmem trockene, gute Böden | 3- 4,5m | mittel | Ja | Blüten: Schwärmer (große Nachtfalter), Beeren: Vögel |
Einheimische Kletterpflanzen
Deutscher Name | Standort | Wuchshöhe, Lebensdauer | Wuchs- geschwindigkeit, Wuchsform |
Kletterhilfe, sonstiges | giftig | Verwertbarkeit für Menschen und Tiere |
Efeu (Hedera helix) |
Sonne bis Schatten, auf allen Böden | Bis 200 m> 400 Jahre | Langsam, Wuchs variabel, auch am Boden, immergrün | nein | Beeren ++ | -Vogelnistmöglk. -Herbstnahrung für Insekten, -als dekorativer Schmuck |
Hopfen (Humulus lupulus) |
Halbschatten bis Schatten, feuchte, stickstoffhaltige Böden | 2-6 m | Schnell, kein Gehölz | Ja | – | -Frucht als Bierwürze und Heilpflanze -junge Sprosse als Gemüse verwendbar |
Windenknöterich (Fallopia convolvulus) |
Sonne bis Halbschatten | Bis 1,2 m | Schnell, kein Gehölz | Ja einjährig | – | – |
Heckenknöterich (Fallopia) |
Halbschatten | Bis 3 m | Schnell, kein Gehölz | Ja einjährig | – | – |
Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara) |
Sonne bis Halbschatten, gern feuchte Böden | Bis 2 m | Schnell, zarte Liane | Ja | Alle Teile + | -Blüten und Beeren dekorativ |
Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum) |
sonnig, warme Standorte, stickstoffreicher, guter Boden | Bis 10 m, 50 Jahre | Langsam, dichtwüchsiger Kletterstrauch | Ja | Beeren ++ | -Blütenduft, Schmetterlinge: Raupen- und Falternahrung |
Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba) |
sonnig, warme Standorte, stickstoffreicher, guter Boden | Bis 12 m, 25 Jahre | Schnell, dichtwüchsiger Kletterstrauch | Ja, sonst flach- bleibend |
– | Vögel: Nistmglk. |
! Achtung die Zustimmung vom Tief- und Gartenbauamt ist erforderlich!
Dachbegrünung
Graue Dächer reihen sich in der Stadt aneinander. Ein grünes Dach ist nicht nur optisch eine Verbesserung, es bringt vor allem ein kleines Stück Natur mit all seinen ökologischen Vorteilen zurück:
– Regenwasserrückhalt (je nach Bauart, 50- 90% der Niederschläge)
– Verbesserung des Mikro- Klimas in Ballungsgebieten
– Verbesserung der Luftqualität (Staub- und Schadstoffe aus der Luft und Niederschlägen werden gefiltert)
– Schallschutz durch gutes Schallverschlucken (Schallabsorption) der Vegetation
– Lebensraum für heimische Vögel und Insekten
! Achtung, eine Dachbegrünung erfordert die vorherige Prüfung auf Tragfähigkeit der Dachkonstruktion, die nur von Fachleuten vorgenommen werden kann!
Interessante Links:
www.oekologisch-bauen.info/dach/dachbegruenung.phphttp www.obi.de/de/ideenwelt/garten/dachbegruenung/ Dachbegruenung_Einleitung.html www.zinco.de/systemtechnik/extensiv/index.php
Ruderalbiotop: Pro- Unkraut
Auf Flächen, die längere Zeit nicht genutzt werden, siedeln sich sogenannte ruderale Pflanzengesellschaften an. Als Unkrautflächen oft verkannt, werden sie dann meistens mit der Hacke oder durch Pflanzengifte bekämpft. Unkraut ist ein alter und äußerst unpassender Begriff für die sehr nützlichen Wildkräuter, die sich manchmal schneller als man erwartet im Garten verbreiten.
Der Nachteil der störenden Pflanzen ist, dass sich deren Samen durch Wind oder Tiere leicht transportieren lassen und sie sich deshalb schnell im Garten ausbreiten. Daraus folgt, dass sie mit manchen Pflanzenarten um ihren Lebensraum, Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren und folglich verdrängen.
Der Vorteil von heimischen Wildkräutern ist jedoch, dass sich viele Wildtiere auf verschiedene Wildpflanzen spezialisiert haben und genau diese als Lebensraum und Futterquelle brauchen. Wenn man Wildpflanzen gänzlich aus dem Garten entfernt, wird man auch auf die eine oder andere Tierart vergeblich warten, die man sich doch im naturnahen Garten wünscht. Beispielsweise Schmetterlinge, wie das schöne Tagpfauenauge, fressen nur Brennnessel – und Hopfenblätter. Ein naturnaher Garten mit Brennnesselbeständen bietet dem Tagpfauenauge einen Lebensraum.
Wenn man sie jedoch als vermeintliches Unkraut entfernt, wird man die schönen Falter auf dem Schulhof wohl gar nicht oder nur selten sehen können. Außerdem können Wildkräuter ein Bestandteil einer traumhaften Wildblumenwiese, oder eines Rezeptes für die Zubereitung verschiedener, schmackhafter Wildkräuterdelikatessen sein.