Frisches Gemüse und leckeres Obst für alle

Gustav-Stresemann-Realschule, Duisburg

Schule: Gustav Stresemann Realschule PLZ/ Ort: 47139
Schultyp: Realschule Internet: http://www.du.nw.schule.de/gsrs
Bundesland: Nordrhein-Westfalen E-Mail: gustav-stresemann-rs@web.de
Altersstufe: 12-17 Jahre Projektgruppe: Schulgarten AG

Der Schulhof der Gustav-Stresemann-Realschule war ursprünglich rein funktional gestaltet: Asphaltierte Flächen und Rasen, einige Bäume und wenige Pflanzungen prägten das Bild.

Die Schüler und Schülerinnen begannen mit einer Bestandsaufnahme der Tier- und Pflanzenarten, die über das gesamte Projektjahr hinweg durchgeführt wurde. Jede gefundene Art wurde aufgelistet und fotodokumentiert. Zusätzlich fertigten sie jeweils ein umfangreiches Herbarium zu Bäumen und Kräutern an.

Bereits im Februar begannen dann die Arbeiten an einem neuen Schulgarten. Die neue Schulgarten – AG und ihre ehrenamtlichen Helfer gestalteten eine Rasenfläche zu einem vielfältigen, ca. 800 qm großen Gemüsegarten um. Eingerahmt von einer Sonnenblumenallee wurden Pflanzungen für verschiedene Themenbereiche wie Kräuter, Stauden, Blumen und Obstgehölze angelegt. Die Obstgehölze wie Johannisbeere, Brombeere oder Stachelbeere bieten vielen Vögeln Nahrung. Im Kräuter- und Heilpflanzenbereich sind unter anderem Fingerhut, Frauenmantel, Kapuzinerkresse, Rosmarin, Brennnessel oder Salbei angepflanzt worden und dienen vielen Insektenarten als Nahrungsquelle. Ebenso lockt das Blumenbeet mit saisonalen Blütezeiten vielfältige Insekten an. So wurde aus einer tristen Rasenfläche ein schöner Lehr- und Nutzgarten, der anschaulich das Thema Biodiversität vermittelt und die Schulküche mit frischen und gesunden Lebensmitteln bereichert. Der Bau des Schulgartens im Zuge des Projektes hat bereits zur Erhöhung der Artenvielfalt auf dem Schulgelände beigetragen. Er bietet vielen Tieren wie Schmetterlingen, Igeln, Hummeln und Bienen einen wertvollen Lebensraum. Weiterhin entstanden ein Teich, Nistkästen für Vögel, Insektenhotels und eine Ruheecke.

Begründung der Jury

Das Projekt der Schulhofdschungel – AG der Gustav-Stresemann-Schule war geprägt durch die Gewinnung vieler Unterstützer und Sponsoren, die sich sowohl materiell als auch durch aktive Mithilfe engagierten. So unterstützten einige Firmen sowie Privatpersonen die Schüler und Schülerinnen mit Pflanzen und Saatgut. Die konkrete Idee der Anlage eines Schulgartens mit kleinem Teich und die engagierte Umsetzung diese Idee hat überzeugt. Das Projekt wurde umfassend und bildreich dokumentiert.

Wissenswertes: Agrobiodiversität

Ein Schulgarten kann ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Agrobiodiversität sein. Der Mensch hat im Laufe der Jahrtausende eine außerordentliche Vielfalt an regionaltypischen Sorten und Rassen herausgezüchtet, die den jeweiligen Klima- und Wachstumsbedingungen bestmöglich angepasst sind. Diese Fülle der pflanzengenetischen Ressourcen ist gefährdet. Aus wirtschaftlichen Gründen fußen heute mehr als zwei Drittel unserer Lebensmittel noch lediglich auf zwölf Pflanzen- und fünf Tierarten; alte Sorten und traditionelle Landsorten wurden immer mehr verdrängt. Die Verminderung einstiger Vielfalt hat einen alarmierenden Verlust wertvoller Gene und Sorteneigenschaften zur Folge. Ökologisch bewirtschaftete Beetflächen sind eine Bereicherung für das Kulturland und die biologische Vielfalt. Sie sind Lebensräume, die ein reiches Spektrum an heimischer Flora und Fauna beherbergen.

Tipp: Das Hochbeet

Der Bau eines Hochbeetes bringt verschiedene Vorteile. Neben der angenehmen und rückenschonenden Arbeitshöhe bietet es die Möglichkeit, auch auf versiegelten oder anderweitig geeigneten Flächen Stauden, Obst oder Gemüse anzupflanzen. Die Materialauswahl hängt vom Geschmack, der geplanten Verwendung oder dem Geldbeutel ab. Dabei muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass die Konstruktion stabil ist, denn nach der Befüllung mit Erde lastet sehr viel Gewicht auf den Seitenwänden, das sich nach einem kräftigen Regenguss noch enorm erhöht.

Die Art und Größe des Hochbeetes hängt von den jeweiligen Bedürfnissen des Benutzers ab. Alle Bereiche sollten problemlos und mit der Hand erreichbar sein. Ein Hochbeet sollte daher nicht breiter als 1,20 m sein und die Höhe ca. 70 cm betragen. Beim Bau ist es nötig, äußerst stabile Seitenwände zu konstruieren, z.B. aus kräftigen Rundhölzern (aus unbehandelten und möglichst heimischen Hölzern wie Eiche, Robinie oder Lärche). An den Innenwänden sollte eine wasserdichte Folie angebracht werden, damit die Feuchtigkeit im Beet bleibt und nicht die Holzkonstruktion angreift. Zum Boden hin bleibt die Folie offen, damit sich keine Staunässe bildet. Zusätzlich hilft Maschendraht gegen Wühlmäuse. Die Befüllung kann man wie folgt aufbauen: Die unterste Schicht besteht aus einer Dränageschicht aus grobem Kies. Möchte man Kompost einfüllen, sollte darunter wegen. der notwendigen Belüftung eine Schicht aus grobem Pflanzenmaterial (kleinere Äste o.ä.) eingefüllt werden. Zuoberst wird Mutterboden aufgetragen.